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Übung der Feuerwehren Sindelfingen und Böblingen – eine groß angelegte Übung an der Deckelbaustelle auf der BAB A81

Großangelegte Feuerwehrübung an der Deckelbaustelle auf der A81

Am 26. Juli 2025 fand eine gemeinsame Übung der Feuerwehren Sindelfingen und Böblingen auf der Großbaustelle des Tunneldeckels an der Bundesautobahn A81 statt. Rund 60 Einsatzkräfte und etwa zehn Einsatzfahrzeuge waren im Einsatz, um unter realitätsnahen Bedingungen den Ernstfall zu proben.

Rahmenbedingungen

Die Übung fand auf dem Areal der Deckelbaustelle statt.  Autobahn und der Tunnel befindet sich auf Sindelfinger Gemarkung. Die Einsatzleitung liegt daher bei der Feuerwehr Sindelfingen. Vor Ort stehen bereits in der Bauphase besondere Sicherheitsvorkehrungen zur Verfügung:

Wasserversorgung:
37 m³ Wasser am Osteingang, im späteren Ausbauzustand 100 m³ am Funktionsgebäude.

Sicherheitsausstattung: Jeder Bauarbeiter trägt einen Tracker, um im Notfall schnell lokalisiert werden zu können.

Kommunikation, eine eigene Betriebsfunkanlage ist während der Bauzeit im Einsatz.

Szenario

Angenommen wurde ein brennendes Fahrzeug in der Südröhre des Tunnels. Aufgrund des Westwinds begann die Feuerwehr Böblingen mit der Durchsuchung von der Westseite aus. Alle 150 Meter befinden sich Verbindungsdurchgänge zwischen den beiden Tunnelröhren. Die betroffene Röhre war zur Übung mit einer Nebelmaschine verraucht, was in Kombination mit Dunkelheit und akustischen Effekten (Knallkörper) ein nahezu realistisches Szenario schuf.

Die Durchsuchung erfolgte mittels Scannern, Taststöcken zur Erkundung bei null Sicht und an schwer zugänglicher Bereiche

Die nicht betroffene Tunnelröhre diente zur Positionierung der Einsatzfahrzeuge, zur Rettungsmittelbevorratung und zur Löschwasserversorgung.

Orientierung im Tunnel

Die Sicherheitsbeleuchtung im Tunnel bedeutet, grüne Beleuchtung weist auf Notausgänge hin, bei blauer Beleuchtung befinden sich die Löschwasseranschlüsse.

Beobachter vor Ort

Auch Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verschaffte sich persönlich einen Eindruck vom professionellen Vorgehen der Einsatzkräfte.

Zur Einsatztaktik

Ziel ist immer eine schnelle Brandbekämpfung und Rettung
Dabei geht ein Stoßtrupp mit Atemschutzgeräten (PA) oder auch mit Sonderausrüstung vor, ein Maschinist ist dabei ebenfalls in Bereitschaft.

Voraussetzungen für das Vorgehen:
a) Die nicht betroffene Röhre ist rauchfrei und sicher befahrbar
b) Die Rauchschicht in der betroffenen Röhre zeigt eine klare Strömungsrichtung

Die konkrete Vorgehensweise bei der Brandbekämpfung wird durch den Einsatzleiter in Abstimmung mit den Abschnittsleitern „Portal Ost“ und „Portal West“ auf Grundlage einer Risikobeurteilung festgelegt.

Ziele der Übung

Die Übung dient der Überprüfung der speziellen Einsatzkonzeption, die für eine Tunnelbaustelle erforderlich ist.

  • Überprüfung der AAO-Funktionalität (Alarm- und Ausrückeordnung)
  • Optimale Fahrzeugaufstellung auf den Baustellen-Einsatzflächen Ost und West
  • Nutzung der bauzeitlichen Sicherheitsausstattung
  • Test der Funkkommunikation und Führungsorganisation
  • Sicherstellung der Löschwasserversorgung (inkl. Druckerhöhung und Entnahmestellen)
  • Anwendung der taktischen Vorgehensweise im Tunnel
  • Erkennung von Optimierungspotenzial für künftige Einsätze

Gegen 15 Uhr war die Übung dann beendet.

Informationen Feuerwehr Sindelfingen
Bericht / Fotos Helmut Werner

Fortbildungsveranstaltung und Übung „Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung“

8.9.2018, Weil im Schönbuch, Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung, Praktische Übung.

Der Sommer 2018 hat mit den Waldbränden in Brandenburg das Thema Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung  in den Mittelpunkt gerückt. Daher hat der Landkreis Böblingen im Rettungszentrum Weil im Schönbuch zu diesem Thema für rund 80 Feuerwehrleute aus dem Landkreis eine ganztägige Fortbildungsveranstaltung angeboten. Die Teilnehmer sollen danach ihr Wissen in Ihre Feuerwehren weitergeben. Die Veranstaltung wurde von der gemeinnützigen Hilfsorganisation @fire Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V. durchgeführt. Bei den insgesamt 200 Mitgliedern von @fire handelt es sich vornehmlich Mitarbeiter von Berufsfeuerwehren, freiwilligen Feuerwehren und Rettungsdiensten.

Die Übung in Weil im Schönbuch „Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung“

Auch wenn in unserem Landkreis aufgrund der Mischkultur die Wahrscheinlichkeit eines großen Waldbrandes nicht sehr hoch ist sollte das richtige Vorgehen geschult werden. Die Unterschiede und Besonderheiten zu normalen Brandeinsätzen war dabei Thema dieses Lehrgangs. Teilweise mit einfachen Handwerkzeugen wie Axt, Hacken, Feuerrechen, Schaufeln,  Waldbrandpatschen , Wasserrucksäcke, aber unter anderem  auch mit Spezialfahrzeuge werden diese Arten von Bränden bekämpft.
Für diesen Einsatz stellt der Bund den Ländern für Zwecke des Zivilschutzes zudem spezielle Löschfahrzeugen  zur Verfügung. Geübt wurde demzufolge auch mit dem Löschgruppenfahrzeugen für den Katastrophenschutz LF KatS auf MAN TGM 13.250.
Gegen Ende des Lehrgangs wurde schließlich das theoretische Wissen auch noch in einer praktischen Übung realitätsnah geübt. Auf einem abgeernteten Getreidefeld wurde dazu ein circa 200 m² großes Feuer angezündet. Unter echten Bedingungen Feuer und Rauchentwicklung und unter Anleitung von Fachpersonal konnte dabei das erlernte Wissen in die Praxis umgesetzt werden.

Letztes Jahr fand   im Schönbuch  eine Großübung „Heißer Süden“ statt. Durch die veränderten Klima- und Wetterbedingungen ist davon auszugehen, dass solche Vorfälle auch in unseren Breitengraden  vorkommen können und deshalb ist es auch sinnvoll sich mit diesem Thema auseinander zu setzten.

Für alle die sich ferner für Feuerwehrfahrzeuge und ihre Technischen Daten interessieren .
Hier die Daten der Fahrzeuge, Quelle: (Fa. Lentner Löschfahrzeuge)

FAHRZEUGSTECKBRIEF

Fahrzeugtyp: LF 20 KatS
Einsatzgebiet: Löschfahrzeug vorrangig für den Katastrophenschutz und einer feuerwehrtechnischen Beladung für eine Gruppe zur Brandbekämpfung, Wasserförderung über lange Schlauchstrecken und einfacher technischer Hilfeleistungen kleineren Umfangs

Norm: DIN EN 1846 und DIN 14530 Teil 8
Besatzung: 1+8 (Gruppe)
Zul. Gesamtmasse: max. 14.000 kg bzw. 16.000 (siehe FAQ)
Abmessungen: (LxBxH) ca. 7.300 x 2.500 x 3.300 mm
Fahrgestelle: Meist MAN, Mercedes oder Scania mit Allradantrieb
Aufbau: Aluminium
Einbaupumpe: Feuerlöschkreiselpumpe, mind. FPN 10-2000
Schaum: Zumischer Z4 und optional Lentner-Druckzumischanlage (DZA) ArchimeDOS
Löschwasser: GFK-Tank, mind. 1.000 Liter (Norm), maximal 1.450 Liter
Schaummittel: mind. 6x 20-Liter-Kanister, bei DZA auch fahrzeugintegrierter Tank
Schnellangriff: 2x C-Schlauch gebuchtet mit angekuppeltem StrahlrohrB-Schlauch: 15x B75-20, gebuchtet und gekuppelt im Fahrzeugheck zum Verlegen direkt aus dem Fahrzeug heraus während langsamer Fahrt, weitere 15 x B75-20 gerollt und in B-Tragekörben, sowie als Schnellangriffsverteiler in den Tiefräumen

C-Schlauch: 12x C42-15, gerollt und optional in C-Tragekörben
Saugschlauch: 6x A-1500-K
Leiter: 4-teilige Steckleiter
Atemschutz: mind. mit 4 Pressluft-Atemgeräten, davon 2 im Mannschaftsraum zum Anlegen während der Fahrt
Norm-Beladung: DIN 14530-8 (entspricht im Wesentlichen LF 10/6), u.a. Tragkraftspritze 10-1000, Wasserbehälter 5.000 Liter

(Text/Fotos Helmut Werner, Infos Landratsamt Böblingen)