Wer an Sindelfingen denkt, denkt automatisch an Daimler.
Aber wie war es vor 150 Jahren? Sindelfingen Stadt der Weber das wissen nur die wenigsten. Ein Backsteingebäude neben dem alten Domo ist die 1900 erbaute Webereischule in dem sich auch das “Webereimuseum” befindet. Da kann man viel über die Kunst des Webens und der Geschichte von Sindelfingen als Weber-Stadt erfahren. Seit 2003 ist das Webereimuseum Sindelfingen in diesem Gebäude. Im “Haus der Handweberei Sindelfingen” werden auch Webkurse für Anfänger und Fortgeschrittene angeboten die einen Einblick in die Weberei und die Funktionsweise eines Webstuhls bekommen wollen. In Sindelfingen beschäftigte man sich damals mit der Leinen-, Seiden- und der Jacquardweberei. Gerade bei der Jacquardweberei, gewünschte Muster im Gewebe wurden auf einer Lochkarte gespeichert und mechanisch abgetastet, wurden die Lochkartenwebstühle eingesetzt. Lochkarten, Hollerithkarten und IBM so lief doch der Werdegang zum Computer ab. Wer jetzt Lust auf ein wenig Geschichte bekommen hat das Webereimuseum Sindelfingen hat Freitag, Samstag, Sonn- und Feiertags von 15:00 Uhr – 18:00 Uhr geöffnet. Bei einer Führung durch das Museum (immer wieder werden öffentliche Führungen angeboten – oder per Telefon anmelden – Telefonnummer auf der Homepage “Haus der Handweberei”) wird einem die Stadtgeschichte von Sindelfingen näher gebracht. Nach einer solchen Führung wissen sie genau warum es in Sindelfingen Maulbeerbäume gibt und was ein Webstuhl mit einem Computer zu tun hat.
Fotos und Bericht Helmut Werner